Neuigkeiten aus dem Schulhof

Wir sind vor Ort!

Liebe Freunde der Schule MAJ

Nun berichten wir live aus Paraguay. Denn die Vereinsmitglieder Mirta und Alex mit Mateo Fröhlich leben bereits über einem halben Jahr dort. Und sie haben vor bis 2021 zu bleiben. Das Ehepaar versucht auf einfache Art in der Institution anzupacken.
Die Schweizer Vertretung wohnt sogar in einem Haus auf dem Schulgelände. So erzählt die Familie aus nächster Nähe und beobachtet begeistert: Das Colegio MAJ lohnt es sich zu unterstützen!
Warum sie hinter der Schule stehen und was sie das halbe Jahr durch mitbekommen haben, berichten sie anhand dreier Bereiche.

Umweltschutz wird kleingeschrieben

Abschlussklasse stellt eigene Tüten her

Das Brennthema Europas scheint im Alltag Paraguays (noch?) keine Relevanz zu haben. Beim Essen eines Bonbons wirft man das Papierchen ohne Augenzwinkern auf den Boden. Der Müll prägt Spaziergänge durch die Strassen des Landes. Und den Abfall von zu Hause verbrennt man nicht selten auf einem Haufen draussen am Strassenrand. So spart man die Kehrichtgebühr. Oft liegt deshalb eine Rauchwolke über dem Quartier.
Umso schöner, dass sich die Abschlussklasse (17 bis 18-Jährige) in ihrem Abschlussprojekt «Liebe mehr, verschmutze weniger» damit befasst. Es beinhaltet die Auseinandersetzung mit dem Verbrauch und der Reduktion von Plastik; speziell bei Einkaufstüten. Sie schlagen vor, im Supermarkt einen Sack aus Stoff zu gebrauchen. Und diesen designten sie gleich selbst und motivieren ihr Umfeld ihn beim Einkauf mitzunehmen. In jedem Schulfach betreiben sie zum Thema passende Recherchen, die als Texte am Ende in einem Büchlein resultieren. Mit diesem, der besagten Tasche und einer Sensibilisierung-Kampagne schliessen die Jugendlichen in diesem Semester nach zwölf Jahren ihre Karriere im Colegio MAJ ab.
Der Schutz und Erhalt der Schöpfung Gottes hat auch im Unterricht aller anderen Klassen seinen Platz. Vermutlich braucht es aber noch mindestens eine Generation mehr, bis das Bewusstsein für einen veränderten Umgang mit Bonbon-Papierchen und anderen Dingen angekommen ist.

Wettbewerb
Gewinnen Sie eine originale Einkaufstüte aus Stoff von der MAJ-Abschlussklasse!
Senden Sie bis spätestens 4. November 2019 an mail@colegio-maj.ch die Antwort auf folgende Frage (mit Namen und Zustelladresse):Wie heisst das Motto der Schule „Mi Amigo Jesús“ im 2019?
Der Gewinner/die Gewinnerin wird aus den richtigen Antworten ausgelost.
Bemerkung: Der Preis wird mit dem nächsten Besuch aus der Schweiz mitgegeben.

Eine Laudatio

Kein MAJ ohne sie

Ein Kränzchen gilt es dem Personal zu winden. Von ihren eindrücklichen Taten seien an dieser Stelle nur einige erwähnt. Aber vorab: ohne diese Personen – keine Schule.
Eine Besonderheit Paraguays stellen die Festivitäten und Erinnerungen, kurz die Pflege des kulturellen Bodens, dar. Fast jede Woche scheint an einen «Tag der…» gedenkt zu werden. Nicht alle zelebriert die Schule, doch die wertvollsten, die obligatorischen: so – nebst dem Nationalfeiertag und religiösen Tagen – gibt es den Tag der Freundschaft, der Mutter, des Kindes, der Jugend oder der Folklore; alle haben ihre bedeutungsgebende Geschichte. Und alle Feste sind natürlich vorbereitet, mit den Klassen eingeübt, organisiert und durchgeführt vom Lehrerteam. Zusätzlich kochen und verkaufen die Lehrerinnen an den Anlässen Spezialitäten, um die durch die Festlichkeiten gelockerte Kasse wieder zu stabilisieren.
Dieses Engagement versteht sich neben dem alltäglichen Unterrichten, Vorbereiten, Werte-Vermitteln oder abendlichen Weiterbildungen. – Und das alles zu einem Lohn, der knapp mit dem Lehrerlohn des Staates mithalten kann. Eine Privatschule ringt bekanntlich ums Geld; die Qualität hochhalten, aber fürs kleine Portemonnaie. Hinter dem Einsatz eines solchen Teams muss eine höherliegende Überzeugung stecken. Verständlich, dass auch gelegentlich ein Lehrer zum Besserbezahler abspringt. Dass das MAJ jedoch privat geführt und von den Schulgeldern der Eltern finanziert ist, bringt selbstverständlich Vorteile wie eine gewisse Unabhängigkeit vom (im Moment leider wieder instabilen) Staat und der Politik. Die Ungebundenheit ist attraktiv für viele Eltern.
Was von den Eltern am MAJ beispielsweise geschätzt wird, ist der Schutz der Kinder. Mitverantwortlich dabei ist der sogenannte Torsteher. Der Mann garantiert, dass kein Kind das Gelände unbewilligt verlässt und kein unwillkommener Einfluss reinkommt. Das wirkt für Schweizer Verhältnisse ungewöhnlich. Doch mit den Schlüsseln in der Tasche spielt der Torsteher wohl die Schlüsselrolle des wichtigsten Bedürfnisses von Paraguay: der Sicherheit. Damit das gelingt, steht der Fleissige täglich um 6 Uhr auf dem Trapez und verlässt nach zwölf Stunden um 18 Uhr mit den letzten Kindern die Schule wieder. Die Kinder kennt er beim Namen, Eltern und Lehrerinnen sind ihm auch bekannt. Ununterbrochen vollbringt er seinen Dienst am Colegio MAJ. Der ununterbrochene Einsatz von der Direktion, der Putzequipe oder der Kantine, ohne die die Schule ebenso wenig funktioniert, würdigen wir in einem anderen Newsletter.

Wer rastet, der rostet

Sportförderung

Im temperaturmässig angenehmen Frühling (in Paraguay: September und Oktober) führt jede Klassenstufe ihre eigenen Sporttage durch. Der Sport dominiert die Jahreszeit. Dabei fehlt es an nichts: eigene Eröffnungsshows, T-Shirts, Preise, etc. Gespielt wird – nebst dem paraguayischen «Nationalsport» Fussball in Form von Futsal – Handball und Volleyball.
Wettkämpfe zwischen verschiedenen Colegios der Region standen ebenfalls an. Dabei schnitten die Fussballer und Handballer der Männer des MAJs nicht schlecht ab. Die Sportförderung findet auch abends mit einer internen Fussball- und Handballschule im MAJ statt. Unser Schweizer Verein unterstützte (damals durch die Produktion eines Hörspiels) diese sportliche Unterweisung der Kinder mit der Überzeugung, dass Bewegung zur ganzheitlichen Bildung beiträgt und das Lernen fördert. «I’m fit» heisst das Motto der Schule im 2019 – und zwar fit auf allen Ebenen: mental, körperlich und geistlich. So steht das Kopfrechnen neben dem Fussball und dem täglichen Bibellesen. Frisch, dynamisch, gesund oder eben fit fürs Leben zu sein, bedeutet nicht nur die Muskeln des Gehirns, sondern auch die der Arme und der Seele zu trainieren.
Dieses Anliegen gilt es in den täglichen Herausforderungen des Schulalltags ausgewogen umzusetzen. An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön dem Freundesverein und allen Spendern für die tatkräftige Unterstützung dabei, die MAJ-Kinder fit zu halten.

Bald werden Sie auch Neuigkeiten vom Schweizer Freundes- und Förderkreis erreichen. Es erwarten Sie einige Überraschungen und ein erstaunliches Projekt; freuen Sie sich darauf.
Als gemeinnütziger Verein erinnern wir Sie gerne nochmals daran, dass eine Spende, die Sie noch dieses Jahr tätigen, von der Steuererklärung 2019 abgezogen werden kann. Wir bedanken uns herzlich für Ihre Zuwendung!